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Fachpresseinformation
Mai 2025 – Im Juni 2025 startet die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) das derzeit größte Versorgungsprojekt zur strukturierten Migränebehandlung in Deutschland: „MIGRA-MD – Strukturierte fachärztliche Migräneversorgung – multimodal und digital“. Das Vorhaben will in den kommenden vier Jahren mit digitalen Tools, multimodaler Edukation und Verbesserung leitliniengerechter Therapieentscheidungen die wichtigsten Lücken in der Migräneversorgung schließen. „MIGRA-MD soll eine leitliniengerechte, patientenzentrierte und deutschlandweite Behandlung etablieren, die sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Betroffene durch technologische Innovationen unterstützt“, sagt PD Dr. med. Ruth Ruscheweyh, DMKG-Präsidiumsmitglied und Leiterin des Projekt-Konsortiums am LMU Klinikum München. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) fördert das wissenschaftliche Projekt aus dem Innovationsfonds der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit mehr als 5 Millionen Euro. Migräne ist mit 8 bis 10 Millionen Betroffenen in Deutschland eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Trotz guter Therapieoptionen gibt es ein hohes Maß an Unter- und Fehlversorgung.
Schulungen für Ärztinnen und Ärzte
Eine Projektsäule ist die Schulung und Qualifizierung teilnehmender Ärztinnen und Ärzte: Sie durchlaufen eine von der DMKG zertifizierte Schulung zur leitliniengerechten Migränetherapie oder erwerben das umfassende Kopf- und Gesichtsschmerz-Zertifikat der DMKG. Diese speziellen Qualifikationen sichern standardisierte Behandlungsabläufe und verbessern die Diagnosegenauigkeit.
DMKG-App und DMKG-Kopfschmerzregister: Digitale Schnittstelle Patient-Arzt
Ein Kernelement von MIGRA-MD ist der weitere Ausbau der digitalen Plattformen DMKG-App und DMKG-Kopfschmerzregister. Mit der DMKG-App dokumentieren Patientinnen und Patienten bereits vor dem ersten Arzttermin ihre Symptome im elektronischen Kopfschmerzkalender und ergänzen diese Angaben durch einen webgestützten Fragebogen zu Vorbehandlungen und Begleiterkrankungen. Diese Daten fließen ins DMKG-Kopfschmerzregister, zu dem die behandelnden Ärztinnen und Ärzte patientenbezogen Zugriff erhalten – als Vorbereitung auf das Patientengespräch, für eine effiziente Anamnese und eine optimal abgestimmte Behandlung. Im Register können sie zudem datengestützte Leitlinienempfehlungen zu Akuttherapie, Prophylaxe, Zusatzdiagnostik und Verlaufsbeurteilung einsehen.
Online-Patientenedukation und Veranstaltungen
Ein wesentlicher, noch zu wenig berücksichtigter Eckpfeiler der Kopfschmerzbehandlung ist die nichtmedikamentöse Prophylaxe. „Psychosoziale Faktoren wie hohe Stressbelastung, zu wenig Pausen im Alltag, Angst vor Attacken, depressive Stimmung oder Bewegungsmangel können sich negativ auf Kopfschmerzen auswirken“, erklärt Ruscheweyh. Die Umsetzung nichtmedikamentöser Verfahren im Alltag kann Betroffenen allerdings kaum in einem einzelnen Arztgespräch vermittelt werden. Mehrtägige, multimodale Schmerz- und Kopfschmerzbehandlungen in Kopfschmerzzentren großer Städte stehen nicht flächendeckend zur Verfügung.
MIGRA-MD schließt diese Lücke durch ein standortunabhängiges, digitales Portal mit videobasierten Anleitungen für Entspannungstechniken, physiotherapeutischen Übungen und edukativen Inhalten zu Stressmanagement oder medizinischen Themen wie dem richtigen Einsatz von Medikamenten. Ergänzt wird das Angebot durch regelmäßige virtuelle Patientenveranstaltungen mit einem Mitglied des DMKG-Expertennetzwerks.
Digitale Vernetzung, Verlaufskontrolle und Evaluation
MIGRA-MD stärkt die sektorenübergreifende Vernetzung mit aussagekräftigen Arztbriefen für Hausarztpraxen und die Option zur ärztlich angeforderten Mitbetreuung durch DMKG-Kopfschmerzexpertinnen und -experten für schwierige Fälle. Verlaufskontrollen nach drei und sechs Monaten gewährleisten eine dynamische Therapieanpassung. Eine datengestützte Evaluation der Versorgungsqualität wird durch das seit 2020 etablierte DMKG-Kopfschmerzregister möglich, das Patientinnen und Patienten über die DMKG-App mit Kopfschmerzkalender einbindet. Laut einer Umfrage der DMKG vom März 2025 mit 1.300 Patientinnen und Patienten würden über 90 Prozent die DMKG-App weiterempfehlen.
DMKG: Engagiert für bessere Kopfschmerzversorgung
Der GKV-Innovationsfonds fördert wegweisende Projekte zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die jährliche Fördersumme beträgt 200 Millionen Euro. 80 Prozent der Mittel fließen in jährlich etwa 20 Projekte zu neuen Versorgungsformen. Der Fonds ist beim Gemeinsamen Bundesausschuss angesiedelt und wird von den gesetzlichen Krankenkassen und dem Gesundheitsfonds finanziert.
„Die Förderung aus dem GKV-Innovationsfonds ist für die DMKG ein Meilenstein und eine großartige Anerkennung unseres kontinuierlichen Einsatzes für die Verbesserung der Kopfschmerzversorgung in Deutschland“, erklärt PD Dr. med. Lars Neeb, Präsident der DMKG. Die stark wachsende medizinische Fachgesellschaft arbeitet an dem Thema bereits seit dem Jahr 1979 mithilfe von Forschungsförderung, Fortbildungen, eigenen Kongressen, zahlreichen Tools für Kopfschmerzpatienten und deren Behandler und über die Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« (www.attacke-kopfschmerzen.de).
Kopfschmerzkongress
Aktuelles über neue Ansätze in Prävention, Diagnose und Therapie bietet der 2. Kopfschmerzkongress der DMKG am 23./24. Mai 2025 in Köln. Das interdisziplinäre Forum richtet sich an niedergelassene Ärzte, Hausärzte, Fachärzte verschiedener Disziplinen und Therapeuten (www.kopfschmerzkongress.de). Kongressakkreditierung als Journalist/in via Kerstin.Aldenhoff@conventus.de, T. 0172 3516916
Presseservice
Gerne unterstützt die Pressestelle Ihre Berichterstattung mit einem individuellen Interview, stellt Ihnen Bildmaterial oder eine Aufzeichnung der Pressekonferenz zur Verfügung. Danke für Hinweise auf Veröffentlichungen oder die Zusendung eines Belegs.
Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.
Initiativenbüro »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen«
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstr. 25, 80538 München, Tel.: 089 4614 86-29
E-Mail: presse@attacke-kopfschmerzen.de
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Pressesprecherin der DMKG: Prof. Dr. med. Gudrun Goßrau
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG, www.dmkg.de) ist seit 1979 die interdisziplinäre wissenschaftliche Fachgesellschaft für Kopf- und Gesichtsschmerzen, in der Ärzt:innen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Pharmakolog:innen und Apotheker:innen organisiert sind. Die DMKG setzt sich für die Verbesserung der Therapie der vielen Millionen Patient:innen in Deutschland mit akuten und chronischen Kopfschmerzen ein. Die Fachgesellschaft fördert die Forschung und organisiert Fortbildungen für medizinische Fachberufe. Sie veranstaltet den Kopfschmerzkongress (zweijährlich) und gemeinsam mit der Deutschen Schmerzgesellschaft den Deutschen Schmerzkongress (jährlich).
Mit der Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« will die DMKG die Kopfschmerzversorgung verbessern. Im Fokus stehen Migräne, Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Clusterkopfschmerz. Das Angebot richtet sich an alle, die in der Versorgung von Kopfschmerzpatient:innen tätig sind: www.attacke-kopfschmerzen.de. Der Migräne- und Kopfschmerzguide (www.mk-guide.org) bietet darüber hinaus praxisrelevantes Wissen zu Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzen. Mit der Ärzteplattform esanum (http://www.esanum.de) besteht eine Content-Partnerschaft. Die Initiative wird finanziell unterstützt von den Unternehmen AbbVie, Organon, Lundbeck, Novartis und Teva. Alle fachlichen Inhalte sind von Expertinnen und Experten aus den Reihen der unabhängigen DMKG ehrenamtlich verfasst und nicht von Werbebotschaften beeinflusst.
Einladung zur Online-Fachpressekonferenz
Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Trotz guter Therapieoptionen gibt es ein hohes Maß an Unter- und Fehlversorgung. Mit „MIGRA-MD“ startet die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) im Juni 2025 eines der derzeit größten Versorgungsprojekte zur strukturierten Migränebehandlung in Deutschland. Im Fokus: digitale Tools, multimodale Edukation und datengestützte Therapieentscheidungen für eine effizientere, leitliniengerechte, ambulante Behandlung.
Das wissenschaftliche Projekt, an dem auch das LMU Klinikum München beteiligt ist, wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) aus dem Innovationsfonds der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit über 5 Millionen Euro gefördert.
Erfahren Sie mehr bei der Online-Pressekonferenz der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) am:
Donnerstag, 22. Mai 2025, 12 — 13 Uhr
Registrierung über Zoom hier: www.bit.ly/KopfschmerzkongressPK
Versorgungslücke Migräne – wie das Projekt "MIGRA-MD" mit Struktur und Technik neue Standards setzt
PD Dr. med. Ruth Ruscheweyh, Fachärztin für Neurologie an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des LMU Klinikums München
Die Pressekonferenz bildet den Auftakt zum zweiten Kopfschmerzkongress der DMKG am 23./24. Mai 2025 in Köln. Der Kongress bietet niedergelassenen Ärzten, Hausärzten, Fachärzten verschiedener Disziplinen und Therapeuten ein interdisziplinäres Forum, um Fortbildung zu fördern und neue Ansätze in Prävention, Diagnose und Therapie zu diskutieren.
Nähere Informationen: www.kopfschmerzkongress.de
Kongressakkreditierung als Journalist:in via Kerstin.Aldenhoff@conventus.de
Tel.: 0172 3516916
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Pressesprecherin der DMKG: Prof. Dr. med. Gudrun Goßrau
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG, www.dmkg.de) ist seit 1979 die interdisziplinäre wissenschaftliche Fachgesellschaft für Kopf- und Gesichtsschmerzen, in der Ärzt:innen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Pharmakolog:innen und Apotheker:innen organisiert sind. Die DMKG setzt sich für die Verbesserung der Therapie der vielen Millionen Patient:innen in Deutschland mit akuten und chronischen Kopfschmerzen ein. Die Fachgesellschaft fördert die Forschung und organisiert Fortbildungen für medizinische Fachberufe. Sie veranstaltet den Kopfschmerzkongress (zweijährlich) und gemeinsam mit der Deutschen Schmerzgesellschaft den Deutschen Schmerzkongress (jährlich).
Mit der Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« will die DMKG die Kopfschmerzversorgung verbessern. Im Fokus stehen Migräne, Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Clusterkopfschmerz. Das Angebot richtet sich an alle, die in der Versorgung von Kopfschmerzpatient:innen tätig sind: www.attacke-kopfschmerzen.de. Die Initiative wird finanziell unterstützt von den Unternehmen AbbVie, Lundbeck, Novartis, Organon und Teva. Alle fachlichen Inhalte sind von Expertinnen und Experten aus den Reihen der unabhängigen DMKG ehrenamtlich verfasst und nicht von Werbebotschaften beeinflusst.
5. September 2024 – Kopfschmerzen sind für etwa 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland ein häufiges Gesundheitsproblem [1] – auch immer mehr Kinder und Jugendliche im Schulalter sind davon betroffen [2]. Dennoch erhalten die wenigsten eine ärztliche Diagnose und passende Therapie. „Diese besorgniserregende Entwicklung kann ich auch aus meiner eigenen Praxis bestätigen. Gleichzeitig gibt es in Deutschland viel zu wenige spezifische Therapieangebote für junge Kopfschmerzpatientinnen und -patienten“, betont Prof. Dr. Gudrun Goßrau, Leiterin der Kopfschmerzambulanz am Uniklinikum Dresden und Generalsekretärin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. Anlässlich des Deutschen und Europäischen Kopfschmerztags 2024 warnt die Fachgesellschaft vor den weitreichenden Folgen dieser Entwicklung und fordert mehr Aufmerksamkeit für die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen.
Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen haben Folgen für deren Lebensqualität und Zukunftsperspektiven. Besonders problematisch ist, dass unbehandelte Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter chronifizieren und sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen können. Dennoch holten rund 80 Prozent der mehr als 2.700 Schülerinnen und Schüler mit mindestens zwei monatlichen Kopfschmerztagen aus einer Studie des Universitätsklinikums Dresden keine ärztliche Hilfe ein [3].
Migräne im Schulalter: Hauptursache für gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen
Migräne erweist sich als eine der Hauptursachen für gesundheitliche Einschränkungen bei Heranwachsenden und jungen Erwachsenen [4]. Die Auswirkungen sind gravierend: Die Betroffenen beschreiben Beeinträchtigungen der schulischen Leistungen und der allgemeinen Schulfähigkeit, emotionale Belastungen sowie soziale Isolation im Alltag [5]. Dies bestätigen auch Krankenkassendaten von mehr als 56.000 deutschen Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 Jahren. Sie zeigten für Jugendliche mit Migräne im Verlauf von 10 Jahren ein 2,1-fach höheres Risiko für stressbedingte, auch somatoforme Störungen und ein 1,6-fach höheres Risiko für Rückenschmerzen [6].
Erhöhte Schmerzempfindlichkeit bei jungen Patientinnen und Patienten mit Migräne
Eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Dresden bestätigte außerdem, dass Migräne auch Einfluss auf die Schmerzempfindlichkeit und Reizwahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen hat [7]. Die Studie verglich die sensorische Wahrnehmung von mechanischen Reizen, Schmerzreizen und Gerüchen von 103 Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzen mit der von 69 gesunden Altersgenossen. Junge Patientinnen und Patienten mit Migräne hatten eine niedrigere Schmerzwahrnehmungsschwelle und damit eine höhere Schmerzempfindlichkeit als gesunde und als Kinder mit Kopfschmerzen vom Spannungstyp. Darüber hinaus zeigte sich eine gesteigerte Geruchsempfindlichkeit bei jungen Kopfschmerzbetroffenen. Die Ergebnisse deuten auf eine erhöhte Gesamtsensibilität für verschiedene Sinnesreize bei Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzen hin. „Die verstärkte Reizwahrnehmung kann den Alltag stark beeinträchtigen und möglicherweise zur Chronifizierung der Schmerzen beitragen“, erklärt Prof. Goßrau.
DMKG fordert mehr Forschung und Behandlungsmöglichkeiten
Die DMKG nimmt den Kopfschmerztag 2024 zum Anlass, das Bewusstsein für die zunehmende Problematik von Migräne und Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen zu schärfen. „Kopfschmerzen bei Kindern sind eine ernst zu nehmende Erkrankung, werden aber oft nicht so wahrgenommen. Diagnostik und Therapie werden nicht konsequent verfolgt, passende Behandlungsmöglichkeiten sind zu wenig vorhanden“, beklagt Prof. Goßrau. Sie betont die Bedeutung einer frühzeitigen adäquaten Behandlung sowie einer verbesserten Aufklärung von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und medizinischem Personal. Zudem müsse die Forschung zu kinder- und jugendspezifischen Therapieansätzen intensiviert und multimodale Behandlungsansätze wie z. B. das Dresdner Kinderkopfschmerz-Programm (DreKiP) müssten in Deutschland flächendeckend angeboten werden. „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie verdienen eine optimale medizinische Versorgung und Unterstützung, um langfristige gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen zu vermeiden.“
Literatur
1 Techniker Krankenkasse: TK-Gesundheitsreport 2020
2 Krause L et al. Kopf, Bauch und Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Bundesgesundheitsbl (2019); 62, 1184-1194
3 Nieswand V et al. The prevalence of headache in German pupils of different ages and school types; Cephalalgia (2019); https://doi.org/10.1177/0333102419837156
4 GBD 2016 Headache Collaborators. Global, regional, and national burden of migraine and tension-type headache, 1990-2016: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. The Lancet. Neurology vol. 17,11 (2018); 954-976. doi:10.1016/S1474-4422(18)30322-3
5 Canfora M et al. More Than a Headache: Lived Experience of Migraine in Youth. Pediatric neurology vol. 146 (2023); 79-84. doi:10.1016/j.pediatrneurol.2023.05.019
6 Gerstl L et al. Migraine and the development of additional psychiatric and pain disorders in the transition from adolescence to adulthood. Cephalalgia. (2021); 41(13):1342-7 https://doi.org/10.1177/03331024211021792
7 Pieniak M, Höfer B, Knipping J et al. Children and adolescents with primary headaches exhibit altered sensory profiles – a multi-modal investigation. J Headache Pain. (2024); 25(1):111. Published 2024 Jul 9. doi:10.1186/s10194-024-01819-x
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Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG, www.dmkg.de) ist seit 1979 die interdisziplinäre wissenschaftliche Fachgesellschaft für Kopf- und Gesichtsschmerzen, in der Ärzt:innen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Pharmakolog:innen und Apotheker:innen organisiert sind. Die DMKG setzt sich für die Verbesserung der Therapie der vielen Millionen Patient:innen in Deutschland mit akuten und chronischen Kopfschmerzen ein. Die Fachgesellschaft fördert die Forschung und organisiert Fortbildungen für medizinische Fachberufe sowie einmal jährlich gemeinsam mit der Deutschen Schmerzgesellschaft den Deutschen Schmerzkongress.
Mit der Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« will die DMKG die Kopfschmerzversorgung verbessern. Im Fokus stehen Migräne, Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Clusterkopfschmerz. Das Angebot richtet sich an alle, die in der Versorgung von Kopfschmerzpatient:innen tätig sind: www.attacke-kopfschmerzen.de. Die Initiative wird finanziell unterstützt von den Unternehmen AbbVie, Lundbeck, Novartis, Organon und Teva. Alle fachlichen Inhalte sind von Expertinnen und Experten aus den Reihen der unabhängigen DMKG ehrenamtlich verfasst und nicht von Werbebotschaften beeinflusst.
Fachpresseinformation
13. Februar 2025 – Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Täglich erleben 350.000 Menschen in Deutschland eine Migräneattacke. Bis zu 14 Prozent aller Frauen und 8 Prozent aller Männer sind betroffen. Im März 2025 wird die Markteinführung des ersten Vertreters einer neuen Klasse von Migränemitteln in Deutschland erwartet: Atogepant, von dem vor allem Menschen mit häufigen Attacken profitieren könnten. Aktuelle Forschungsergebnisse zu diesen und weiteren neuen Medikamenten und Wirkzielen bei Migräne wurden auf dem 18. Europäischen Kopfschmerzkongress (EHC) der European Headache Federation (EHF) in Rotterdam diskutiert. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) gibt einen Überblick.
Zugelassen sind sie in der EU schon lange, in den USA und im europäischen Ausland sind sie längst erhältlich, die Markteinführung in Deutschland ließ aber lange auf sich warten: Gepante gelten als vielversprechende neue Medikamente aus der Klasse der CGRP-Rezeptorantagonisten, die die Möglichkeiten der individuellen Migränetherapie erweitern. Als erster Vertreter der Wirkstoffgruppe wurde Rimegepant (Vydura® von Pfizer) im April 2022 in der EU zugelassen, für die Akutbehandlung und Prophylaxe episodischer Migräne, zur Markteinführung in Deutschland gibt es aber noch keine Prognose. Im August 2023 folgte die EU-Zulassung von Atogepant (Aquipta® von Abbvie) in Tablettenform für die Prophylaxe von episodischer und chronischer Migräne.
„Die lange Wartezeit, bis eine vielversprechende Therapie in Deutschland verfügbar ist, ist bedauerlich. Wir möchten wirksame Behandlungen schneller zu den Patienten bringen“, sagt Prof. Uwe Reuter, künftiger Präsident der European Headache Federation (EHF), Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald und Leiter der Kopfschmerzambulanz der Berliner Charité.
In den Phase-II-Zulassungsstudien PROGRESS und ADVANCE [1,2] reduzierte sich unter Atogepant bei Patienten mit chronischer Migräne (mind. 15 Kopfschmerztage/Monat, davon mind. 8 migräneartig) die Zahl der Kopfschmerztage um 6,8 Tage (vs. 5,1 Tage unter Placebo). Bei episodischer Migräne (4 bis 14 Migränetage pro Monat) sank die Zahl um 4,1 Tage (vs. 2,5 Tage unter Placebo). Atogepant eignet sich besonders für Patienten, die mindestens vier Migränetage im Monat haben. Die ELEVATE-Studie [3] hat die Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten mit episodischer Migräne untersucht, bei denen herkömmliche orale präventive Migränetherapien versagt haben: Atogepant war sicher und gut verträglich und zeigte im Vergleich zu Placebo eine signifikante klinisch relevante Reduktion der monatlichen Migränetage über 12 Wochen. „Wie Atogepant einzelnen Patienten individuell hilft, muss sich zeigen“, sagt Prof. Reuter. Patienten, die bisher die Antikörperspritze bekommen haben, könnten nach Einschätzung des Experten auch von Atogepant profitieren. Der Vorteil: Im Gegensatz zur monatelang anhaltenden Wirkung der Antikörperspritze kann Atogepant in Tablettenform schneller wieder abgesetzt werden, etwa bei Nebenwirkungen oder einer Schwangerschaft.
Neben Gepanten rücken auch andere vielversprechende Ansätze in den Fokus der Migräneforschung. Das Signalmolekül PACAP-38 (Pituitary Adenylate Cyclase-activating Peptide-38) ist ein potenzielles neues Ziel für künftige Therapien. Forschungen von Professor Dr. Messoud Ashina und seinem Team an der Universität Kopenhagen, die auch auf dem EHC vorgestellt wurden, haben hierzu wichtige Erkenntnisse geliefert. PACAP-38 ist wie CGRP an der Pathophysiologie der Migräne beteiligt. Die Hemmung der PACAP-Signalübertragung könnte somit ein wirksamer neuer Ansatz zur Migräneprävention sein. Ein PACAP-Inhibitor namens Lu AG09222, ein humanisierter monoklonaler Antikörper, wurde kürzlich in einer Phase-IIa-Studie (HOPE) mit 237 Erwachsenen untersucht, die zu Studienbeginn durchschnittlich an 16,7 Migränetagen pro Monat litten [4]. Die Infusion des Antikörpers verringerte die Anzahl der Migränetage pro Monat um 6,2 Tage, verglichen mit 4,2 Tagen unter Placebo. Zudem erreichten in der Verumgruppe mehr Patienten eine mindestens 50-prozentige Verringerung der Anzahl der Migränetage pro Monat als in der Placebogruppe (32 vs. 27 Prozent). „Der Unterschied war geringer als erhofft, dennoch wurde ein weiterer potenzieller Angriffspunkt für Migräne identifiziert“, so Prof. Reuter.
Ein weiteres interessantes Wirkziel für die Migränetherapie sind KATP-Kanäle, ATP-abhängige Kaliumkanäle, die im trigeminovaskulären System weit verbreitet sind und unter anderem an der Regulierung von Anspannung von Arterien in Gehirn und Hirnhaut mitwirken. KATP-Kanäle stehen mit Substanzen in Verbindung, die Migräneattacken auslösen können, wie CGRP, Stickoxid, PACAP und Protaglandine. Studien haben außerdem gezeigt, dass Medikamente gegen andere Erkrankungen, die KATP-Kanäle öffnen, bei vielen Patienten zu Kopfschmerzen führen können. Beispiele sind Pinacidil (Bluthochdruck), Nicorandil (Angina pectoris und koronare Herzkrankheiten) und Levcromakalim (Asthma und Bluthochdruck). Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass KATP-Kanäle ein Ziel für zukünftige Migränetherapien sein könnten. Entsprechende Wirkstoffe, die auf KATP-Kanäle abzielen, müssen jedoch noch entwickelt werden. Bisher bekannte Substanzen wie Glibenclamid und PNU37883A sind aufgrund gefährlicher Nebenwirkungen nicht geeignet. „Der Ansatz ist sehr vielversprechend: KATP-Kanäle ermöglichen einen vielseitigeren und grundlegenderen Eingriff in die Migräneentstehung als bisherige Mittel, die CGRP als Ziel haben“, erklärt Prof. Reuter.
Die bevorstehende Markteinführung von Atogepant und die kontinuierliche Forschung an neuen Wirkmechanismen eröffnen für Migränepatienten in Deutschland vielversprechende Perspektiven. Der 2. Kopfschmerzkongress der DMKG am 23./24. Mai 2025 in Köln wird Fachkreisen weitere spannende Fortschritte der Migränetherapie präsentieren (kopfschmerzkongress.de).
Save-the-Date: Online-Pressekonferenz zum Kopfschmerzkongress am Do., 22. Mai 2025, 11 Uhr
Literatur
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Mit der Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« will die DMKG die Kopfschmerzversorgung verbessern. Im Fokus stehen Migräne, Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Clusterkopfschmerz. Das Angebot richtet sich an alle, die in der Versorgung von Kopfschmerzpatient:innen tätig sind: www.attacke-kopfschmerzen.de. Der Migräne- und Kopfschmerzguide (www.mk-guide.org) bietet darüber hinaus praxisrelevantes Wissen zu Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzen. Mit der Ärzteplattform esanum (http://www.esanum.de) besteht eine Content-Partnerschaft. Die Initiative wird finanziell unterstützt von den Unternehmen AbbVie, Organon, Lundbeck, Novartis und Teva. Alle fachlichen Inhalte sind von Expertinnen und Experten aus den Reihen der unabhängigen DMKG ehrenamtlich verfasst und nicht von Werbebotschaften beeinflusst.
5. September 2024 – Migräne tritt bei Frauen dreimal so häufig auf wie bei Männern, mit höchster Prävalenz im gebärfähigen Alter [1]. Diese Tatsache stellt das deutsche Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen: Schwangere Frauen sind weitgehend von systematischen Arzneimittelstudien ausgeschlossen, sodass für viele der üblichen Medikamente Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit während der Schwangerschaft und Stillzeit fehlen. „Das macht die medikamentöse Behandlung in dieser sensiblen Lebensphase zu einem ethisch und rechtlich komplexen Unterfangen und schafft große Unsicherheit, sowohl bei Ärztinnen und Ärzten als auch bei den werdenden Müttern“, betont Dr. Wolfgang Paulus von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG). Bei mehr als 700.000 Schwangerschaften pro Jahr in Deutschland stehen schätzungsweise circa 150.000 Schwangere vor diesem Problem“, so Dr. Paulus. Anlässlich des Deutschen Kopfschmerztags 2024 fordert der Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitäts-Frauenklinik Ulm mehr staatliche Unterstützung für die Beratung und Risikobewertung zur Arzneimitteltherapie in der Schwangerschaft.
Ein aktuelles Beispiel für die Verunsicherung ist die jahrelange Diskussion über die Anwendung von Paracetamol – weltweit eines der am häufigsten verwendeten und als sicher geltenden Medikamente zur Akutbehandlung während einer Schwangerschaft. In den vergangenen Jahren wurde in mehreren statistischen Auswertungen wiederholt der Verdacht auf einen Zusammenhang mit unterschiedlichen Komplikationen bei den Nachkommen geäußert, wie z. B. Asthma bronchiale, Verhaltensstörungen wie ADHS oder Autismus oder Hodenhochstand. Erst 2024 gab eine große schwedische Studie an fast 2,5 Millionen Kindern Entwarnung: Der Verdacht bestätigte sich nicht [2]. „Für die Akutbehandlung von Kopfschmerzen wird Paracetamol somit weiterhin als sicherstes Analgetikum in der Schwangerschaft betrachtet“, erklärt Dr. Paulus.
Eingeschränkte medikamentöse Akuttherapie
Ein Schwerpunkt der Migränebehandlung liegt auf nicht medikamentösen Maßnahmen. Diese Ansätze sind zwar hilfreich, reichen aber nicht immer aus, um die Migräneattacken zu kontrollieren, die gerade in der Schwangerschaft besonders schwächen und ein Risikofaktor für Komplikationen sein können. „Die Auswahl an Medikamenten, die in der Schwangerschaft zur Migränebehandlung eingesetzt werden dürfen, ist sehr begrenzt“, so Paulus. „Manche bieten eine gewisse Sicherheit, doch bei anderen gibt es erhebliche Bedenken.“ So gelte beispielsweise der kurzfristige Einsatz von nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAID) wie Ibuprofen für die Akutbehandlung vor dem letzten Schwangerschaftsdrittel als unbedenklich. Auch bei Triptanen, insbesondere Sumatriptan, könne man inzwischen aufgrund einer umfangreichen Datenbasis von ausreichender Sicherheit ausgehen. Für monoklonale Antikörper aus der Gruppe der CGRP-Antagonisten, wie Erenumab, seien die Daten dagegen noch nicht ausreichend, um eine Empfehlung auszusprechen.
Migräneprophylaxe: Hinweise auf Entwicklungsstörungen durch Topiramat
Zur Migräneprophylaxe gelten Betablocker wie Metoprolol und Amitriptylin als relativ sicher. Bei Topiramat weisen die Auswertungen dagegen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen und neurologische Entwicklungsstörungen der intrauterin exponierten Kinder hin [3]. Topiramat ist aufgrund seiner guten Wirksamkeit seit vielen Jahren in der Migräneprophylaxe etabliert. „Die Datenlage ist zwar international sehr widersprüchlich, dennoch ist das Präparat in der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter nun kontraindiziert“, sagt Dr. Paulus.
Viele Fragen offen: Versorgungslücke schließen durch mehr Evidenz
Die medikamentöse Behandlung von Migräne in der Schwangerschaft erfordert von Ärztinnen und Ärzten eine individuelle Abwägung zwischen den Risiken und dem Nutzen der verschiedenen Therapieoptionen. Mangels randomisierter klinischer Studien mit Schwangeren sind sie dabei auf Beobachtungsstudien mit sehr inhomogenen Expositionsdaten angewiesen. Diese führen bei denselben Fragestellungen oft zu unterschiedlichen Ergebnissen, selbst bei hohen Fallzahlen.
„Das deutsche Gesundheitswesen bietet bezüglich der Arzneimitteltherapie-Sicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit leider wenig Unterstützung“, kritisiert Dr. Paulus. In Deutschland kümmern sich hauptsächlich zwei Institutionen um die Beratung und Risikobewertung: EMBRYOTOX an der Charité Berlin und REPROTOX am Universitätsklinikum Ulm. „Beide Einrichtungen sind jedoch chronisch unterfinanziert. In Ulm sind wir seit über 35 Jahren als Drittmittelprojekt auf Zuschüsse und Spenden angewiesen, staatliche Unterstützung fehlt komplett.“ Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft fordert daher, die bestehenden Institutionen finanziell zu stärken, um so deren Beratungs- und Forschungsaktivitäten zu intensivieren und somit eine bessere Versorgung der betroffenen Frauen zu gewährleiten.
Dr. Paulus verweist außerdem auf das Vorbild der skandinavischen Länder, wo schon seit mehr als 20 Jahren nationale Register wertvolle Daten zur Sicherheit von Medikamenten in der Schwangerschaft liefern und so die Grundlage für fundierte Therapieentscheidungen schaffen. „Nur durch eine gezielte Förderung der Forschung und eine verbesserte Datenlage können wir die Gesundheit sowohl der Mutter als auch der nächsten Generation effektiv schützen“, so Dr. Paulus.
Literatur
1 Diener HC, Förderreuther S, Kropp P et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien
2 Ahlqvist VH, Sjöqvist H, Dalman C et al. Acetaminophen Use During Pregnancy and Children’s Risk of Autism, ADHD, and Intellectual Disability. JAMA. 2024 Apr 9;331(14):1205-1214. doi: 10.1001/jama.2024.3172. PMID: 38592388
3 Bjørk MH et al. Association of Prenatal Exposure to Antiseizure Medication With Risk of Autism and Intellectual Disability. JAMA neurology vol. 79,7 (2022):672-681. doi:10.1001/jamaneurol.2022.1269
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Pressesprecherin der DMKG: Prof. Dr. med. Gudrun Goßrau
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG, www.dmkg.de) ist seit 1979 die interdisziplinäre wissenschaftliche Fachgesellschaft für Kopf- und Gesichtsschmerzen, in der Ärzt:innen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Pharmakolog:innen und Apotheker:innen organisiert sind. Die DMKG setzt sich für die Verbesserung der Therapie der vielen Millionen Patient:innen in Deutschland mit akuten und chronischen Kopfschmerzen ein. Die Fachgesellschaft fördert die Forschung und organisiert Fortbildungen für medizinische Fachberufe sowie einmal jährlich gemeinsam mit der Deutschen Schmerzgesellschaft den Deutschen Schmerzkongress.
Mit der Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« will die DMKG die Kopfschmerzversorgung verbessern. Im Fokus stehen Migräne, Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Clusterkopfschmerz. Das Angebot richtet sich an alle, die in der Versorgung von Kopfschmerzpatient:innen tätig sind: www.attacke-kopfschmerzen.de. Die Initiative wird finanziell unterstützt von den Unternehmen AbbVie, Lundbeck, Novartis, Organon und Teva. Alle fachlichen Inhalte sind von Expertinnen und Experten aus den Reihen der unabhängigen DMKG ehrenamtlich verfasst und nicht von Werbebotschaften beeinflusst.