Zu lange Wartezeit auf einen Termin in der Kopfschmerzpraxis, unrealistische Erwartungen der Patientinnen und Patienten sowie unzureichende Kostenerstattung der Kopfschmerztherapien. So lautet die Top-3-Mängelliste von 300 Hausärztinnen und Hausärzten, die an einer Umfrage der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) im Rahmen der Initiative »Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen« teilgenommen haben.
Mehr Austausch mit Spezialisten bei Veranstaltungen gewünscht
Fast die Hälfte der Hausärztinnen und Hausärzte (48 %) wünscht sich einen stärkeren Austausch mit Kopfschmerzexperten, vor allem bei Veranstaltungen, Kongressen und Fortbildungen, aber auch bei Gesprächen in Qualitätszirkeln. Individuelle Gespräche am Telefon, per Mail oder der Austausch in digitalen Gruppen sind weniger gefragt (18 %).
Handlungsbedarf erkannt
„Angesichts des eigentlich unnötigen Leids vieler Menschen mit Kopfschmerzen und des volkswirtschaftlichen Schadens durch diese Erkrankung, ist es ein echter Missstand, dass es zu wenige auf Kopfschmerz spezialisierte Ärzte in Deutschland gibt“, stellt DMKG-Präsident Tim Jürgens fest. „Neben intensiven Aktivitäten im Bereich von Fortbildungsveranstaltungen versucht die DMKG mit ihrer eigenen Nachwuchsförderung, junge Ärztinnen und Ärzte für das Thema zu begeistern. Durch den berufsbegleitenden Erwerb des „Fortbildungszertifikates Kopf- und Gesichtsschmerzen“ kann für tätige Mediziner eine auch für Patienten nachvollziehbare Zusatzqualifikation erworben werden, die uns hilft, die Versorgungsrealität für den Kopfschmerzpatienten zu verbessern“, so Jürgens.
„Die DMKG-Initiative »Attacke« leistet einen konkreten Beitrag, um die Kopfschmerzversorgung zu verbessern: Wir bieten unabhängige Informationen, Materialien, Fortbildungen und Austausch für Praktizierende aller Fachrichtungen mit dem Schwerpunkt Hausarztpraxis“, erklärt Jürgens. „Mit diesen Fortbildungsaktivitäten möchten wir Unsicherheiten bei der Diagnostik beheben und mit unseren Patienteninformationen zu hohe Patientenerwartungen an die Therapie in ein realistisches Licht rücken.“
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